Die Einführung des strategischen Analyse- und Planungssystems PSIglobal aus der PSI Logistics Suite unterstützt im Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch die Gestaltung logistischer Netze mit komplexen Kostenstrukturen. Die digitale Transformation durch das Supply Chain Network Design mit dem PSIglobal erschliesst Einsparpotenziale im zweistelligen Prozentbereich.
Die modular konzipierte Standardsoftware der PSI Logistics ist mit ihrem Funktionsumfang konsequent auf die Analyse und durchgängige Optimierung der operativen, taktischen und strategischen Planungs- und Steuerungsebenen logistischer Netze ausgelegt.
15 Geschäftsbereiche mit weltweit 60 Produktgruppen, 270 Produktionswerke, 800 Logistikzentren, 20 000 direkte Lieferanten und 250 000 Kunden zählen zum Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch. Bei der Analyse und (kosten)effizienten Gestaltung der Produktions- und Logistiknetzwerke steht die ganzheitliche Betrachtung ganz oben auf der Anforderungsliste. Es gilt die Prozesse und Strukturen der eigenen Produktionsstätten, Lagerstandorte, Beschaffungs- und Distributionswege, -transporte und Tarife ebenso zu berücksichtigen wie die der Lieferanten und Kunden. Bosch verfolgt dabei einen ganzheitlich funktionsübergreifenden TCO-Ansatz: «Der berücksichtigt nicht allein die Logistik, sondern bezieht unter anderem auch Einkauf, Fertigung und die Entwicklungen der Absatzmärkte ein», erklärt Dr. Christian Lippolt, als Abteilungsleiter Logistics Consulting bei Bosch für Methoden des Supply Chain Network Design (SCND) verantwortlich. Seit 2017 setzt Bosch zur Optimierung und Gestaltung effizienter logistischer Netze auf das strategische Analyse- und Planungssystem PSIglobal aus der PSI Logistics Suite.
Die modular konzipierte Standardsoftware der PSI Logistics, Berlin, ist mit ihrem Funktionsumfang konsequent auf die Analyse und durchgängige Optimierung der operativen, taktischen und strategischen Planungs- und Steuerungsebenen logistischer Netze ausgelegt. Die Programmfunktionen ermöglichen unter anderem die kombinierte Optimierung von Produktion und Logistik. Die eingesetzte Szenariotechnologie löst in Analyse- und Simulationsmodellen zudem zielführend und effizient sowohl strategische (etwa Standort- und Strukturoptimierung) als auch taktische (beispielsweise Lagerkapazitätsauslastung) Fragestellungen von Logistikprojekten. «Unter den Instrumenten für das Supply-Chain-Network-Design bringt die Szenario-Optimierung und -Evaluierung mit der von uns eingesetzten Software für uns den grössten Nutzen», erklärt Dr. Lippolt. «Wir profitieren vor allem von integrierten Optimierungsalgorithmen sowie der Erweiterbarkeit und dem flexiblen Design von Datenschnittstellen.» Der kontinuierliche Abgleich von Ist- und Planungs-Soll-Daten sorgt zudem für eine durchgängige Optimierung der operativen, taktischen und strategischen Planungs- und Steuerungsebenen.
Umfassende Analysemethoden für die relevanten Kennzahlen (KPI)
Allein: Bereits die Analyse der Ist-Situation bei derartigen Projekten erfordert eine Simulationssoftware, die nicht nur in der Lage ist, die vorhandenen Prozess- und Produktdaten zu erfassen und zu visualisieren. Sie muss vielmehr auch die Einzelfaktoren gegeneinander abwägen können und Fragestellungen, wie etwa Transportkosten gegen Standortwahl, modellhaft beantworten. Daraus lassen sich die Kostenstrukturen ablesen – und durch entsprechende Veränderungen optimieren. Wenn es zudem um strategische Entscheidungen, die zukunftsfähige Auslegung des Netzes, Standortwahl, Marktfaktoren oder die Verteilung von Volumina, Kapazitäten und Ressourcen geht, ist Szenario-Technologie gefordert, die in Wenn-Dann-Modellen die Auswirkungen von Veränderungen der jeweiligen Faktoren auf das Netzwerk aufzeigt.
Mit seinen Kernfunktionen wie etwa den umfassenden Analysemethoden zur Ermittlung, Aufbereitung und strukturierten Auswertung relevanter Kennzahlen (KPI) deckt die PSI-Software diese Anforderungen gänzlich ab. So verfügt PSIglobal mit dem Modul «Pick-up & Delivery» über einen komplexen Algorithmus für die Tourenplanung. Features zur Integration freier Geodaten wie Open-Street-Maps steigern die Informationsqualität und den Detailgrad bei der Visualisierung von Tracking & Tracing-Anwendungen. Besonderheit: PSIglobal kann alle gängigen Datenformate lesen, die heterogenen Daten aus unterschiedlichen Quellen nutzungs- und anwendungsgerecht formatieren und mit ihnen arbeiten, ohne dass sie in Zwischenschritten harmonisiert werden müssen. Diese Beherrschung und Integration polystrukturierter Datenmassen, ihre bedarfsgerechte Bereitstellung in Echtzeit, ihre zielgerichtete Analyse und Interpretation sowie die daraus ableitbaren, belastbaren Prognosen prädestinieren PSIglobal im Dialog mit ERP-Systemen als zentrale Datendrehscheibe.
In der täglichen Praxis beim Supply Chain Network Design von Bosch bewährt sich das IT-System der PSI Logistics in unterschiedlichsten Anwendungen. Dabei geht es «nicht allein um die Überprüfung von einzelnen Relationen und einfachen Strukturen, sondern um eine übergreifende Netzwerkanalyse mit komplexen Kostenstrukturen», so Dr. Lippolt. Die wurde im vergangenen Jahr für ein komplettes Netzwerk der 15 Geschäftsbereiche auf Basis der vorhandenen Ist-Daten durchgeführt und Optimierungsvarianten ermittelt. Dabei hat das 2017 für die Gestaltung seiner Supply Chain mit dem Deutschen Logistik-Preis ausgezeichnete Unternehmen die erfassten Ist-Werte aller Bosch-Werke und Lagerstandorte der Geschäftsbereiche in PSIglobal importiert und sukzessive die jeweiligen Lieferanten, Kunden und Transporttarife in die Simulationsmodelle eingepflegt. Mit dem Analyse- und Planungssystem konnten die Schlüsselelemente, Kostentreiber, massgeblichen Parameter und entscheidenden Faktoren für das Netzwerk-Design weiter konkretisiert und Einsparpotenziale bei Netzwerkkosten wie Zoll-, Bestand- und Transportkosten in Höhe von 13 Prozent realisiert werden.
Dr. Christian Lippolt, Abteilungsleiter Logistics Consulting bei Bosch
Nach den Erfolgen beim Netzwerk-Design bestehender Netzwerke wird PSIglobal das SCND von Bosch nun auch bei der Analyse und Optimierung von Netzwerken neuer Produktgruppen unterstützen. «Die Anforderungen bei der Planung und Gestaltung neuer Netze sind etwas andere», verweist Dr. Lippolt auf ein weiteres Einsatzfeld, für das Bosch PSIglobal einsetzt. «Wir verfolgen dabei ein übergreifendes Product Lifecycle Management, das bereits beim Produktentwicklungsprozess beginnt, und binden bei der kombinatorischen Betrachtung von Produktion, Produktlebenszyklus und Logistik dynamische Effekte ein.»
Variablen in die ganzheitliche Betrachtung und SCN-Design einbezogen
Durch Berücksichtigung von Absatzmärkten und Lebenszyklus für das Neuprodukt etwa definieren sich Anforderungen an das zu gestaltende künftige Netzwerk. So wird das Netzwerk beispielsweise nicht nur auf ein sogenanntes Anlaufwerk ausgerichtet, das das Produkt herstellen soll. Ebenfalls finden unter anderem Optionen für etwaige künftige Kapazitätserweiterungen Eingang in die Planungen.
In diesem Zusammenhang zeigt PSIglobal weitere Stärken, weil sich alle Faktoren in das System einbinden, mit ihm variieren, simulieren und abbilden lassen. Schlüsselsegmente, so der SCND-Verantwortliche, seien auch dabei neben den Herstellungskosten insbesondere Zoll, Transport, Verpackung und Lagerlogistik. Für ein langfristig effizientes, kostenoptimiertes Produktnetzwerk müssten sie im Zusammenspiel mit Einkauf, Produktion und Absatzmärkten zusammengeführt und unter optimalen TCO-Strukturen in Einklang gebracht werden. «Da muss alles passen.»
Während des Entstehungsprozesses von Produkt und Produktionsprozessen fliessen dazu alle zusätzlich ermittelten Informationen sukzessive in die Planungen des Logistiknetzwerkes ein. «Sie werden je nach Erfordernis in das System eingepflegt und das Netzwerk kontinuierlich weiter detailliert», erläutert Dr. Lippolt das Vorgehen. Mit der Szenariotechnologie im PSIglobal werden die Veränderungen in die Planungsmodelle einbezogen, deren Auswirkungen auf die Strukturen und TCO überprüft und die Modelle entsprechend optimiert. «Ein bestehendes Netzwerk später zu optimieren, ist äusserst aufwändig und schwierig», urteilt Dr. Lippolt. «Mit dem PSIglobal können wir das Gros der Variablen von vornherein in die ganzheitliche Betrachtung einbeziehen und das Netzwerk bestmöglich planen und gestalten.»
Als Anbieter für das Internet der Dinge setzt Bosch auf die umfassende Digitalisierung seiner Logistikprozesse. Mit dem Datenmaterial im PSIglobal steht dem Unternehmen ein digitaler Zwilling des gesamten SC-Netzwerks mit allen relevanten Daten aus dem ERP-System, anderen Datenbanken sowie zusätzlichen Informationen wie Tarifen, bestehenden Anlagen und Lagern, die Verkehrsinfrastruktur und den Ressourcen zur Verfügung. «Damit ergeben sich für uns interessante Ansätze etwa eines automatisierten Abweichungsmanagements», resümiert Dr. Lippolt. «Damit lassen Ist-Daten sich kontinuierlich analysieren, mit den Plan-/Zielvorgaben abgleichen und Abweichungen ausweisen. Ausserdem können Kostentreiber automatisch identifiziert und Szenarien für Varianten unter Einbindung von Risikoanalysen abgeleitet werden. Damit bietet das Analyse- und Planungssystem hervorragende Entscheidungsgrundlagen.»
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